Vom Zauber des Spielens

Inmitten von Hektik, digitaler Überflutung und ständiger Erreichbarkeit sehnen wir uns nach Momenten der Entschleunigung und echter Verbundenheit. Was wäre, wenn die Lösung in einem scheinbar simplen Konzept liegt – dem gemeinsamen Spielen?

Was auf den ersten Blick wie ein nostalgischer Rückgriff auf Kindheitserinnerungen wirkt, entpuppt sich als kraftvolles Mittel für Begegnung, Reflexion und Gemeinschaft.

Spielen als menschliches Grundbedürfnis

Der Kulturhistoriker Johan Huizinga beschrieb in Homo Ludens den Menschen als „spielendes Wesen“. Spielen ist weit mehr als bloße Freizeitbeschäftigung – es ist ein Grundpfeiler unserer Kultur. In spielerischen Momenten schärfen wir unseren Geist, üben Kooperation, entwickeln kreative Lösungsstrategien und stärken soziale Bindungen.

Psychologisch gesehen wirkt Spielen als natürlicher Stresslöser. Es fördert das Wohlbefinden, aktiviert das Belohnungssystem und schafft ein tiefes Gefühl der Zugehörigkeit. Gleichzeitig lädt es uns ein, Rollen zu wechseln, neue Perspektiven einzunehmen und mit Regeln zu experimentieren. Kurz gesagt: Spielen ist nicht nur Vergnügen – es ist eine Schule des Lebens.

Der Ernst des Spiels – eine philosophische Perspektive

„Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“, schrieb Friedrich Schiller. Diese Worte erinnern uns daran, dass wir durch das Spiel einen Raum betreten, in dem andere Gesetze gelten – ein Raum, in dem Status und äußere Erwartungen in den Hintergrund treten.

Spielen bedeutet Leichtigkeit, Freude am Experimentieren und die Freiheit, sich auszuprobieren. Dabei spiegeln sich im Spiel oft auch die Gegensätze des Lebens wider: Strategie und Zufall, Kooperation und Konkurrenz, Erfolg und Niederlage. Es lehrt uns, mit Herausforderungen umzugehen, spielerisch zu scheitern und trotzdem weiterzumachen.

Warum eine Veranstaltungsreihe zu gemeinsamen Spielen?

Unsere Spieleabende sind mehr als nur ein geselliges Beisammensein. Sie bieten einen offenen Raum, um neue und altbekannte Spiele zu entdecken, gemeinsam zu lachen und sich auf einer ungezwungenen Ebene zu begegnen. Jeder Abend hält eine Auswahl an klassischen und modernen Spielen bereit – von strategischen Herausforderungen bis hin zu kooperativen Abenteuern.

Was erwartet dich?

  • Gemeinschaft erleben: Spielen verbindet und schafft echte Begegnungen jenseits von Bildschirmen und Small Talk.
  • Kreativität entfalten: Spiele fordern uns heraus, flexibel zu denken und aus gewohnten Mustern auszubrechen.
  • Lebensfreude spüren: Spannung, Freude und gemeinsames Lachen sind das beste Mittel gegen den Alltagsstress.

Mitmachen und entdecken

Ob mit Freunden oder allein – jeder ist willkommen. Gerne kannst du deine Lieblingsspiele mitbringen oder dich überraschen lassen. Wer Lust hat, kann für das gemeinsame Snack- und Getränkebuffet etwas beisteuern.

Eine große Auswahl an Spielen gibt es in der Spielothek der Bücherei Lochau. Im Brockenhaus nebenan lassen sich zudem gebrauchte Spiele für kleines Geld finden.

Eintritt frei, keine Konsumverpflichtung.

Wir freuen uns auf eine spielerische Zeit mit euch!

Deine Anmeldung erleichtert uns die Planung: alles.anders.office@gmail.com

Literatur:

  • Caillois, R. (2001). Die Spiele und die Menschen: Maske und Rausch (E. Röhrig, Übers.). Fischer Taschenbuch.
  • Csikszentmihalyi, M. (2004). Flow: Das Geheimnis des Glücks. Klett-Cotta.
  • Huizinga, J. (2009). Homo Ludens: Vom Ursprung der Kultur im Spiel. Rowohlt.
  • Schiller, F. (2022). Über die ästhetische Erziehung des Menschen. Reclam.
  • Sutton-Smith, B. (2002). Spiel und Wirklichkeit: Die Ambivalenz des Spiels. Psychosozial-Verlag.